Glaubt ihr das? Kaum waren wir in Mountain Lakes angekommen, Ist Rudolph einfach in den See gesprungen und hat mich erstmal sitzen lassen, nachdem er gehört hat, dass dort Schildkröten sind. Das macht aber garnichts, denn Julia, Philip und ich wurden ganz schön verwöhnt, Julias Oma kann nämlich richtig, richtig gut kochen und die beiden haben das beste Eis gegessen, haben sie zumindest gesagt, ich durfte aber nicht, mir hat's Julia verboten! Ich glaub ja, dass sie nur mehr für sich haben wollte, Eis schlecht für einen Eisbär? Wo kommen wir denn da hin! Trotzdem war es auch für mich richtig gut, kann man doch den ganzen Tag von der terasse auf den See schauen und für mich als Eisbär war's natürlich auch nicht zu kalt zum baden. Julia und vor allem Philip haben sich ganz schön geziert, sind dann aber letztendlich doch ins Wasser gekommen und ich glaube sie haben es nicht bereut. Ich wollte Rudolph und seine Verwandten auch mal besuchen, darum war es echt Super als Julia und Philip mit dem Kanu auf den See Gefahren sind, vier Schildkröten haben wir dort gesehen und 2 davon sind nichtmal abgehauen als wir näher gekommen sind. Um dann die tolle Umgebung noch besser kennen zu lernen, musste ich zwar wieder in den Rucksack, dürfte allerdings rausspicken und musste nicht selbst laufen, also war's für mich echt bequem. Julias Opa ist dann mit den beiden zu einem von Biebern aufgestauten See gegangen, der wär aber nicht mehr wirklich da, weil es so lange so trocken war, hat Julias Opa gesagt. Was die Bieber aber mit ihrem Damm angerichtet hatten, war trotzdem noch gut zu erkennen.
Früher nur Wald mit einem schmalen Bach, jetzt ein großer See mit lauter töten und sterbenden Bäumen. Immer wieder waren noch größere Pfützen zu sehen und in manchen von denen waren Wasserschlangen, und zwar nicht wenige! Zusätzlich haben wir auch noch viele verschiedene Vögel gesehen, noch mehr Schildkröten getroffen und sogar Bärenkot im Garten gefunden! Der war so groß wie Rudolph! Nachdem Julias Opa und ihre Tante Barbara uns das erste mal in eine echte Mall mitgenommen haben, sind wir dann im Golfclub von Julias Opa essen gegangen. Rudolph hatte danach ein bisschen Angst auch im Kochtopf zu landen, weil Julia echten "Lobster" probierte. Der Dummi, der schmeckt bestimmt eh nicht gut!
Das essen war auf jeden fall echt erste Sahne!
Aber am nächsten Morgen mussten wir uns dann schon leider alle wieder verabschieden, Rudolph war ganz früh nochmal mit Julia im See und hat sich auch von seinen Freunden verabschiedet, dann ging's für uns beide zurück in den Rucksack für 20 Stunden Zugfahrt nach Chicago.
In Chicago hatten wir unseren ersten Cousurfer. Philip hat gesagt das ist eine Website bei der man bei Leuten auf dem Sofa oder so schläft, komisch, warum schlafen die nicht einfach im Park oder am Strand? Der Cousurfer bei dem wir dann schlafen durften hieß Austin, ein Rugbyspieler der uns auch gleich mal zu einem Spiel mitgenommen hat und danach zum Feiern. Nichtmal Rudolph und ich sind da aufgefallen, die Rugbyspieler sind noch komischer als andere Menschen. Die nehmen auch ihre Kinder mit in die Bar während ein anderer nackt durch die Bar rennt und mit Bier begossen wird. Allerdings hatten Rudolph und ich dann erstmal Ruhe weil in Chicago am nächsten Tag war einfach niemand. Trotzdem liegt es schön am See, sieht toll bei Nacht aus und hat einen supertollen Zoo der nichtmal was kostet! Dort hab ich endlich einen MEINER Verwandten getroffen. Da Schwamm ein Eisbär der leider nichts von der Welt sieht, denn er hat nur eine Höhle und ein kleines Becken, obwohl er viel größer war als ich!
Rudolph wurde es zwischenzeitlich ganz schön kalt weil ihm der Wind ganz schön in den Panzer gepfiffen hat! Tja, sein Pech wenn er versucht sich vor allem zu verstecken!
Aus Chicago sind wir dann mit dem Zug wieder weggefahren und ich hoffe das bleibt die längste Zugfahrt! 48 Stunden waren wir unterwegs, bis fast an die Westküste! Philip und Julia hatten ja Spaß dabei und wir haben versucht uns die Landschaft anzuschauen aber da ist dann ganz lange garnichtmehr viel passiert. Nur Felder und ab und an mal ne Farm oder ein Pick-Up. Uns sind dann die Augen zugefallen noch bevor wir bei den Bergen waren, aber da war eh schon Nacht und stockdunkel.
In Portland angekommen wurden wir von einen grinsenden jungen Mann abgeholt der sich als Nic herausstellte.
Unser nächster Kontakt und noch bevor wir überhaupt bei ihm Zuhause angekommen waren hat er uns mit dem Auto die Stadt gezeigt. Rudolph und ich waren ganz überwältigt wie Grün Portland ist! Überall sind Bäume und wenn man es von oben sieht dann sieht es mehr nach Wald aus, als nach einer großen Stadt. Nics Eltern waren auch sehr nett und haben uns echt verwöhnt. Wir hatten tolle Zeit und tolle Abende mit Nic, seinen Eltern und seinen Freunden, die sich auf die ganze Welt verteilen. Hoffentlich sehen wir sie mal wieder, vielleicht kommen sie ja dann mal zu uns. Julia war ganz verrückt nach sogenannten Thrift Shops wo man ganz ausgefallene Klamotten ganz billig bekommen konnte. Wir waren im tollen Japanischen Garten wo Rudolph am liebsten geblieben wäre und im ganz berühmten Rose Garden wo so viele verschiedene Rosen blühen das man garnicht weiß wo man zuerst hinschauen soll. Mittagessen kann man an den unzähligen Fressbuden die sich vor allem mitten in der Stadt um einen Platz angesammelt haben. Dort bekommt man alles! Von einem ägyptischen Salat über die deutsche Bratwurst zu Asiatischen und natürlich amerikanischen Spezialitäten. Die Leute in Portland waren allerdings alle etwas eigen und viele waren Jung und Bund gekleidet.
Rudolph und ich sitzen Grade im Zug nach Vancouver Island und haben ein bisschen von Julias und Philips selbstgemachten Kartoffelbrei bekommen. Auf geht's zum nächsten Ort!
Ganz schön dunkel hier. Vor ein paar Stunden wurde ich einfach in dieses Loch gesteckt. Seit dem drückt es von allen Seiten und schaukelt, das mir schon ein bisschen übel ist. Vielleicht sehe ich ja bald mal wo ich hingekommen bin, doch so lange ziehe ich mich erstmal in meinen Panzer zurück. Ich bin Rudolph und wie ihr euch wahrscheinlich schon denken könnt bin ich eine Schildkröte und hab hoffentlich noch viele Jahre vor mir. Bevor ich hier rein gesteckt wurde, ich vermute es ist eine Art Tasche oder Rucksack, habe ich nurnoch eins mitbekommen: "Amerika!"
Ich höre ein komisches Geräusch und der Rucksack öffnet sich. Neben der blendenden Helligkeit erkenne ich das mir schon bekannte Menschengesicht was mich auch in den Rucksack gesteckt hat. Als ich die Nase rausstecke um die Gegend zu erkunden entdecke ich ein Geschöpf, was hier vermutlich genauso fehl am Platz ist wie ich. Vorsichtig stellt es sich mir als Lars vor, er sei ein Eisbär, der ebenfalls nicht so ganz genau weiß was er hier zu suchen hat. Wir verstehen uns auf Anhieb und merken, dass die beiden, die uns mitgenommen haben, Julia und Philip, anscheinend zusammengehören. Puh! Auf der Reise bin ich also nicht ganz allein.
Unsere erste Station, so erfahren wir am Flughafen ist New York, die Stadt die niemals schläft und wir dürfen das gleich bestätigen. Hundemüde kommen wir am Flughafen an und brauchen trotzdem noch fast 4 Stunden bis wir endlich ins Bett fallen dürfen. Wir fahren unter der Erde und es ist ganz schön dunkel und laut. Aber als wir endlich an unserer Station aussteigen und die Treppen hoch getragen werden offenbahrt sich mir ein unglaublicher Anblick. Alles, wirklich alles leuchtet, blinkt oder gibt Geräusche von sich.
Philip und Julia bringen uns zum Phillips Club, wo wir die Nächte in New York verbringen.
Nach einem ausgiebigen Frühstück der beiden nehmen sie uns endlich mit zu dem wohl hellsten Punkt New Yorks. Philip hat gesagt man nennt ihn "Times Square". Es ist wirklich sehr verstörend so viel flitzen und blinken zu sehen, wenn man als Schildkröte gewohnt ist eher gemächlich durch die Welt zu wandern.
Philip und Julia hat es sehr gut gefallen, aber ich habe mich erst wieder richtig wohl gefühlt, als die beiden uns in den "Central Park" gebracht haben. In dieser Menschenüberfluteten Stadt gibt es nämlich ein Örtchen, wo sogar Schildkröten leben.Meinen Artgenossen geht es da sehr gut. Eine habe ich getroffen, die hat erzählt, dass ihr Leben dort richtig schön und abwechslungsreich ist und sie den Tag damit verbringt lustige Leute zu beobachten.
Am nächsten Tag mussten Lars und ich zweimal abtauchen. Einmal, weil Philip und Julia zu Tiffany's sind (das ist wohl ein Schmuckladen in dem Tiere nicht gern gesehen werden) und das zweite Mal, weil die beiden ein Musical namens "Newsies" besucht haben. Ehrlichgesagt habe ich hier auch mal rausgespitzelt, da die Musik einfach zu toll war um hier nicht einen Blick zu wagen. Die beiden haben danach nur noch gegrinst wie ein Honigkuchenpferd.
Alles in allem haben wir in New York viele tolle Eindrücke gesammelt. Wir waren zum Beispiel auf der Staten Island Ferry, auf der Brooklyn Bridge und am Washington Square Park. Trotzdem hatten wir auch einen sehr schockierenden Moment in Chinatown, denn dort musste ich mich verstecken, weil ich sonst im Asia Supermarkt zu meinen Artgenossen gekommen wäre, die alle lebend, leidend, übereinandergestapelt in einer Kiste saßen und auf ihr Ableben im Suppentopf warteten.
Deshalb war ich sehr froh als wir nach Woodbridge zu Julias Verwandten kamen, wo keine Gefahren mehr lauerten... das dachten Lars und ich jedenfalls. Ich war hier durch meinen Panzer fein raus, aber Lars musste sich vor Philip etwas in Acht nehmen, falls dieser mal wieder einen seiner Pfeile neben die Zielscheibe setzte. Besonders als er versuchte einen Pfeil über den Baum zu schießen mussten selbst Julia und die Lesers sich in Acht nehmen. Sie befestigten an dem Baum dann eine Schaukel. So eine hirnrissige Idee. Julia hat mich mit in die Schaukel genommen und mir war einfach nur schlecht; über mir das grinsende Gesicht von ihr.
Wie blöd können Menschen denn eigentlich sein?
Naja, trotzdem war es bei den Lesers sehr schön und ich habe selten eine so Tierliebe Familie erlebt. Pferde, Katzen, Fische, egal was kam, alles war willkommen. Für die Eichhörnchen gab es ein Futterkarussell und für Kolibris gab es eine Tränke.
Als sie nach Yale gingen ließen sie uns zwar daheim, doch sie zeigten uns danach Bilder von großen Mauern die sie irgendwie begeisterten.
Boah! Jetzt hab ich aber keine Lust mehr zu schreiben. Das dauert so lange mit meinen Beinen und außerdem muss man hier für ein "ü" vier Tasten drücken. Nächstes mal ist Lars dann aber dran. Ich genieß jetzt erstmal die Tage am See in Mountain Lakes, das hab ich mir verdient.
Rudolph
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Rudolph und Lars in NY |