Donnerstag, 6. Juni 2013

Bären on the road!

Hattet ihr schonmal so richtig Angst, das ihr eigentlich die ganze Nacht nicht Schlafen konntet? Weil ich glaub uns allen ging's so.


Nach San Francisco ging's zum Yosemite Nationalpark, und Julia und Phil hatten vorher keinen Zeltplatz gebucht weil es dort so viel "Först-Kamm-Först-Sörf" Zeltplätze gibt. Am Ende von San Francisco hat Phil in den Lonely Planet geschaut und laut vorgelesen: "Camp 4 ist der einzige Zeltplatz der im Mai schon offen hat und ist meist schon vor Mittag ausgebucht!" Julia und Phil schauten sich an und sehen noch eine geringe Chance da sie um halb 2 mittags erscheinen. Und dann geht sie auch schon los die Zugfahrt, oder auch nicht... Weil die beiden einfach zu doof waren mal richtig auf den Zettel zu schauen. Der Zug war schon weg. Also Pustekuchen halb 2, wir kamen erst 7 Stunden später an, das heißt um-hmmm-kurz vor neun. Die beiden haben sich ganz schön komisch angeschaut und sind immer blasser geworden als wir näher kamen. So eine Mischung aus Vorfreude und purer Angst! Rudolph hat sich dann irgendwann getraut zu fragen was denn mit den beiden ist, nachdem sie immer Stiller geworden waren. Die Antwort war: "Dort gibt es Bären! Und wir haben keinen Plan wo wir schlafen sollen. Und um 9 hat kein Zeltplatz mehr auf!"

Als ob Bären ein Grund zum fürchten gewesen wären. Wir sind ganz ruhig und wollen eigentlich nur essen und dick werden.

Das hab ich den beiden dann auch versucht zu erklären, aber sie wiesen mich darauf hin, dass wir ja viel Essen dabei hatten und nichts wo wir das vor den Bären hätten schützen können. Wildcampen kam also nicht in Frage. Am letzten Ende vom Yosemite Park waren dann noch genau zwei andere Reisende im Bus. Ganz hoffnungsvoll haben Julia und Phil die beiden angesprochen und gefragt wo sie schlafen. Die beiden stellten sich als Nacho und Maju, zwei Kletterer aus Argentinien heraus und konnten uns ganz schön weiterhelfen. Sie nahmen uns mit zu Camp 4 um einfach auf das Gelände zu gehen, die Bärengesicherten Boxen mit zu benutzen, das Zelt aufzuschlagen und eine Nacht illegal zu übernachten. Phil und Julia folgten dem Beispiel und Bauten dann im Dunkeln, flüsternd, zum ersten mal überhaupt ihr Zelt auf. Das war wirklich lustig zu beobachten, Rudolph kringelte sich so vor lachen das ich ihm wieder auf die Beine helfen musste. Danach mussten erstmal ALLE Essenssachen aus den Backpacks rausgeholt, und sicher in einer "Bear box" verstaut werden. Ich hab zwar versucht den Honig zu verstecken aber Julia hat doch noch dran gedacht. Im Zelt war's ganz schön Eng! Mit beiden Backpacks und zwei Leuten in einen Minizelt war jeder Zentimeter ausgefüllt. Selbst Rudolph und mir war's zu eng.

Die beiden zitterten wie Espenlaub und ich war mir nicht sicher ob vor Angst oder vor Kälte. Gerade als ich fast eingeschlafen war, fing es an an den "bear boxes" zu Kratzen und zu Hämmern. Julia hatte total Schiss, dass uns ein Bär im Zelt besuchen könnte, aber Hey, ich hätte doch mit ihm reden können. Tja Menschen müssen sich auch um alles Sorgen machen. Ich wurde dann erst ängstlich als eine Frau anfing panisch zu schreien und darauf ein lauter Schuss kam. Danach wurde es wieder ruhiger, bis ein Kojote anfing zu heulen. Phil und Julia lagen wie erstarrt da, illegal auf dem Zeltplatz. Die Nacht endete demnach mit nicht so viel Schlaf, außer für Rudolph der sich von Anfang an in seinen Panzer zurück gezogen hatte und nichts mitbekommen hat.

Am nächsten Morgen mussten die Beiden vor sechs ihr Zelt abbauen und sich vier Stunden in de Schlange stellen um legal auf den Zeltplatz zu dürfen. Ziemlich schnell bemerkten die beiden, dass Nacho und Maju nicht die einzigen Kletterer waren. Camp 4 ist ein bekanntes Klettercamp und wenn man sich umschaute dann sah man das auch! Nur Extremsportler... Und zwischendrin Phil und Julia, die nach der 6.5 Stunden Wanderung zu den Yosemite falls am ersten Tag schon völlig tot waren. Trotzdem war die Wanderung richtig schön.


Die beiden lernten tolle Leute kennen und genossen die Berge, den eiskalten Fluss zum schwimmen, das Lagerfeuer am Abend und die vielen Tiere!


Maju um Nacho wurden zu echten Freunden und Phil und Julia wollen versuchen sie in Argentinien zu besuchen.

2 Tage voller Aufregung und jetzt freuen die beiden sich erst mal auf los Angeles.


Euer Lars

2 Kommentare:

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