Sonntag, 12. Januar 2014

Das Ende einer tollen Reise

"Schon sind 8 1/2 Monate rum. In weniger als 24 Stunden sind wir im kalten Deutschland wo wir doch grade noch am Strand und im Meer schwimmen waren, uns Moskitos vom Leib halten mussten und am schwitzen waren. Wir hatten 8 1/2 Monate als Zuhause einen Rucksack, den wir auch noch tragen mussten. Dazu kommen Unanehmlichkeiten wie: kalte Duschen, Kakerlaken neben dem Bett und eine ganz kleine Auswahl an Kleidern. Dadurch lernt man schon ein bisschen mehr zu schaetzen, was man zu Hause an Luxus als selbstverstaendlich sieht. 
Doch trotz all dieser kleinen Probleme bringt so eine Reise unglaublich viele neue Erfahrungen mit sich. Vom Couchsurfen in den USA ueber Hostels und Appartments bis zu vier Tagen mit dem Zelt und schweren Rucksaecken in den Hochanden zu wandern. Mit Flussdelphinen zu schwimmen, nachts um zwei erst in Argentiniens Partyszene einzutauchen oder Weihnachten an einem anderen Ort als zu Hause zu verbringen. Man spricht andere Sprachen, probiert neues Essen und laesst alle Eindruecke auf sich einprasseln.
Doch trotz all dem ist das Wichtigste und das, was einem am meissten in Gedanken bleibt die Personen die man auf der Reise kennenlernt und auch die, die man vermisst. Was uns besonders gefallen hat war die Vielzahl unterschiedlicher Personen mit anderen Vorstellungen und Geschichten, die unsere Reise bereichert haben. Trotz all dem war es auch toll zu sehen, wieviele Leute unseren Blog verfolgt haben und uns immer wieder zu spueren gegeben haben, das sie sich freuen uns bald wiederzusehen. Wir sind dankbar fuer die Moeglichkeit und danken auch allen Personen die uns unterstuetzt haben. Weitere Erzaehlungen von Eindruecken und Gedanken gibts dann persoenlich. Bis ganz bald schon,
Julia und Philip"

Diamantgefunkel und afrikanische Klaenge

Von Rio de Janeiro gings mit dem Flugzeug nach Salvador, dort mit dem Nachtbus nach Lençois. Lençois liegt im Landesinneren also westlich von Salvador. Frueher war es eine Diamantminenstadt. Allerdings ist die wunderschoene Stadt nur so gross wie Limburgerhof. Der Unterschied ist, dass man mit dem Bus drei Stunden bis zur naechsten Stadt braucht.
Man laeuft auf Kopfsteinpflaster durch die schoene bunte Turistenstrasse wo abends die Leute auf der Strasse ihr Abendessen geniessen.

Das besondere an Lençois ist allerdings die tolle Umgebung, es liegt in dem Nationalpark "Chapada Diamantina".
Philip und Julia machten gefuehrte Tagestouren zu Hoehlen, Wasserfaellen, Bergen mit toller Aussicht und einem Tollen Sonnenuntergang, mit dem Boot gings ausserdem zu natuerlichen Pools, wo man in den naechsten Pool reinrutschen und von Felsen springen konnte. Die beiden hatten eine echt nette Gruppe und gingen mit den Englaendern Clay und Leni und den Belgiern Frederick und Erika am gleichen Tag noch Essen. 




Ausserdem wanderten sie zu Wasserfaellen und zu einer Wasserrutsche in der Naehe von Lençois und gingen schon in Lençois zum Abschluss der Reise schoen essen, die Restaurants dort waren einfach zu schoen.


Danach ging es nach Salvador, dem letzten Ort der Reise, der dafuer bekannt ist afrikanische Einfluesse von den frueher hierher verschifften Sklaven zu haben. Sie buchten ein Hostel vor, das sich als wirklich unglaublich cool herausstellte. Ueberall hingen afrikanische Bilder und wirklich alles bis hin zum Muelleimer war bunt angemalt, es standen Computer zur Verfuegung, es gab tolles Fruestueck, immer lief Musik und es gab sogar freie Samba Kurse.


Philip und Julia genossen ihre letzten Tage, gingen jeden Tag ins historische Zentrum und auf den grossen Markt.
Am letzten Abend lud das Hostel zu einem Konzert ein und sie tranken bei einem wunderschoenen Sonnenuntergang Caipirinha und genossen die Musik. Heute gings noch kurz ein letztes Mal an den Strand und ins Meer und dann wurde gepackt.
Es geht also wirklich nach Hause!
Euer Lars

Aber erst mal duerfen die beiden noch ihren Senf zu Brasilien abgeben:
"In Brailien reisten wir hauptsaechlich an der Kueste und deshalb kam eher ein Urlaubs- als ein Travellergefuehl auf. Auch erkundeten wir das Land grossteils nicht alleine, sondern verbrachten die grossen Feiertage mit Hannes und Judith, was Weihnachten und Neujahr dann nicht ganz so einsam verlaufen liess. Wir sahen tolle Straende und hatten eine tropische Natur um uns herum. Wenn man mal von den unertraeglich heissen Tagen und den Moskitos absieht genossen wir es die Waerme vor dem kalten Deutschland aufzutanken. 
In Brasilien fielen uns sehr schnell die vielen Tatoos und ueberdurchschnittlich viele dicke Leute auf. Aber egal, der Stringkini wird hier immer getragen. Brasilianer sind immer freundlich, gut drauf und haben die Angewohnheit immer mit einem aufgereckten Daumen zu antworten. 
Brasilien war bisher das gegensatzreichste Land: man sieht die Luxushotels und Appartements am Strand und direkt hintendran die Favelas die sich ohne Strassen den Hang hochziehen. Brasilien ist sehr stark dabei sich zu entwickeln. Fuer die WM 2014 werden grosse, neumodische Stadien gebaut und es wird begonnen, vor allem in Rio, Favelas zu befriedigen (die Drogenbosse auszutreiben und sie legal zu machen).
Fuer uns war es hier leider etwas schwerer uns zu verstaendigen, da Portugiesisch doch recht schwer ist, aber so haben unsere Haende und Arme mal wieder ein ausgiebiges Gestik-Training bekommen.
Es war ein einzigartiges Erlebnis Neujahr mit Hannes und Judith an der Copacabana die Fuesse ins Wasser zu stellen und mit Millionen von anderen Menschen Neujahr entgegenzufiebern.
Hannes, Judith, wenn wir heim kommen gibt es eine Doppelkopf-Revanche!"

Donnerstag, 2. Januar 2014

Silvesterspektakel an der Copacabana

Die Fahrt zur Ilha Grande verlief problemlos und einfach, auf der Fähre wurden wieder die Karten ausgepackt und gegen frühen Nachmittag kamen die Vier auf der autofreien Insel an.
Sie sahen Leute Karren durch die Straßen ziehen und Touristen in den Cafés am Strand sitzen. Allerdings gestaltete sich die Suche nach einer Unterkunft schwieriger als gedacht und nachdem Judith und Hannes nach einer Stunde suchen hungrig zu den Rucksäcken zurückkehrten, hatten sie noch keine annehmbaren Preise gehört (30€/p.P/Nacht). Philip und Julia hatten mehr Glück, als sie zufällig eine Frau auf der Straße fragten ob ihr Wohnhaus auch ein Hostel sei. Sie kannte jemanden der etwas vermietete und so kamen die vier für drei Nächte in einer eigenen Ferienwohnung unter wo sie kochen konnten und sogar ein Wohnzimmer zum Kartenspielen hatten und das für rund 15€/p.P./Nacht. Einen Tag wanderten sie zu einem Gefängnis, wo sie erfuhren, dass die Insel mal als Einwanderungsinsel fungiert hatte. Auf dem Weg kamen sie auch an tollen Stränden und einem eiskalten Wasserbecken vorbei, wo die Einheimischen tollkühne Sprünge ins maximal 1,60m tiefe Nass machten.



Ich fühlte mich dort wohl, endlich war es mal wieder kalt. Dort bekam ich Lust wieder Blog zu schreiben, denn glaubt mir, in dieser Hitze bekommt man eine echte Schreibblockade. 
Am nächsten Tag ging es mit dem Boot an eine andere Stelle der Insel und von da aus nach kurzer Wanderung zum Strand Lopez Mendes, der wunderschöne, große Wellen hatte wo Phil und Julia mich mitnahmen und wir immer in die Wellen tauchten.



Nachdem sie jeden Abend auf der Ilha Grande am Strand die Sterne beobachtet hatten und dabei den Klängen aus den Cafés und Restaurants lauschten, ging es weiter nach Rio de Janeiro. 


In Rio hatten die vier sich ein kleines Apartement in Traumlage sichern koennen, nah an den beiden beruehmtesten Straenden Copacabana und Ipanema. Zu Silvester wurden 2,3 Millionen Menschen erwartet was zur Folge hatte, dass die Stadt zieeeeeeeeeeemlich voll war. So gelang es den Vier nicht auf die beiden beruehmtesten Sehenswuerdigkeiten, den Christo und den Zuckerhut, zu kommen da bis zum 02.01.2014 keine Tickets mehr zu kaufen waren. Stattdessen ging es zu einer tollen bunten Treppe im Stadtteil Santa Theresa. Bunt und aus Kacheln aus aller Welt gemacht, so dass von jedem Teil der Welt etwas vorhanden war. Dazu kamen Strassenmusiker und froehliche Leute.



Dann ging es mit dem neuen Teleferico (einer Seilbahn wie im Skiurlaub) ueber den Compleho Almao, einen Favelakomplex mit rund einhundertausend Einwohnern. Favelas sind illegal errichtete Wohnviertel, die meisst an den Haengen liegen und keine Strassen haben. In vielen floriert der Drogenhandel auch wenn vor allem Rio im Bezug auf die WM und Olympia einiges geaendert hat. So war es fuer alle Vier ein neuer und interessanter, wenn auch haeufig abschreckender Anblick so ueber dieses Gebiet zu "fliegen".


Da die Vier am naechsten Tag auch nicht auf den Zuckerhut hochkamen, entschlossen sie sich spontan zu einer kleinen Wanderung bei der Julias Schuhe kaputt gingen und sie sich die Fuesse auf dem heissen Teer verbrannte. Von den neuen Flip Flops die sie sich kaufte, bekam sie dann auch gleich Blasen. 
Es war Silvester und als die Vier sich nach einem tollen selbsgekochten Abendessen um Zehn uhr Abends los machten in Richtung Copacabana, stroemten die Menschenmassen, fast alle in weiss gekleidet, dem gleichen Ziel zu. Die Vier liefen den Strand entlang und beobachteten die Alten, Jungen, Kinder und teilweise Betrunkenen, wie sie dem Neujahr und dem Feuerwerk entgegenfieberten. Beides kam und die Vier staunten ganz schoen wie um sie rum alle laut jubelten und tanzten waehrend ueber dem Meer ein Viertelstuendiges Feuerwerk den Himmel erleuchtete. Im Hintergrund blitzten die Kamers von den vielen Kreuzfahrtschiffen und am Strand standen die vier mit den Fuessen im Wasser und liessen sich von der Stimmung mitreissen. Es war wirklich beeindruckend.


An Neujahr war der letzte ganze Tag in Rio und mit Hannes und Judith darum entschlossen sie sich gemeinsam ganz brasilianisches Rodisio essen zu gehen. Dabei kommen die Kellner mit Fleisch auf den Spiessen an den Tisch und schneiden den Gaesten das Fleisch wie man es sich wuenscht auf den Teller. Zusaetzlich gibt es noch ein All-You-Can-Eat Buffet mit Sushi. Hannes war danach kaum noch in der Lage zu laufen. Heute sind Julia und Phil zum Flughafen gefahren und mussten sich von Hannes und Judith verabschieden. Allerdings nur fuer 10 Tage denn dann ist ihre Reise auch schon wieder zu Ende. 


Jetzt gehts aber erstmal noch nach Salvador.
Frohes Neues Jahr, 
euer Lars