Dienstag, 31. Dezember 2013

Ein ungewöhnliches Weihnachten

Da wir die argentinische Seite ja nun schon kannten, wollten wir die Wasserfälle auch von der brasilianischen Seite aus sehen. Der Grenzübergang schien super einfach: Bus bringt uns an die Grenze, wir erledigen den Papierkram und nehmen den nächsten Bus. Blöd nur, wenn der nächste Bus nicht kommt und die Busse die kommen niemanden mitnehmen. Also suchten sich die vier ein Taxi um zum Busbahnhof zu gelangen. So war alles ein bisschen teurer, bisschen nerviger aber nachdem sie dann noch einen Geldautomaten gefunden hatten der ihnen Geld geben wollte, waren die Wasserfälle wieder eine tolle Entschädigung für die Mühen. Denn auch die brasilianische Seite muss sich nicht verstecken. Man kommt zwar nicht so nah ran, dafür bekommt man einen tollen Überblick und sieht wie Groß und wie viele es eigentlich sind.



Mit dem Nachtbus ging es dann an die Küste nach Florianópolis. Dort fuhren sie zum Haus von Barbara, einer Bekannten von den Großeltern von Phil und Hannes bei der Johannes schon während seiner Reise Zeit verbrachte. Die Haussuche forderte Hannes ganzes Erinnerungsvermögen heraus doch nach einiger Zeit fanden sie das nah am Strand gelegene, schöne Haus mit tollem Garten. Am gleichen Tag gingen sie auch das erste mal zum Strand. Barbara erzählte viel mit ihnen und es schien als ob sie viel Spaß hätten.


Sie kochten frischen Fisch, gingen ins Meer oder in Lagunen schwimmen und fanden sogar einmal einen tollen Felsen um ins Meer zu springen.





Sie genossen die Sonne in der Regenzeit Brasiliens, tropische Früchte und eine wunderschöne Natur, ein bisschen wie Jamaika nur war da noch eine nette kleine Schildkröte mit dabei. Manchmal fehlt er mir doch ein bisschen.
Weihnachten kam immer näher und es ging Richtung Paraty. Der Hinweg gestaltete sich schwieriger als gedacht da gefühlt jeder Brasilianer das gleiche Ziel hatte. Über Umwege und eine Nacht in Ubatuba, einem Standort für brasilianische Touristen, erreichten die vier ihr Ziel und suchten sich für die ersten zwei Nächte ein etwas günstigeres Hostel aus. Hannes hatte schon davor die ganze Zeit geschwärmt wie schön und romantisch Paraty ist und auch als die vier dort waren wollte er einfach nicht aufhören damit. Er machte eigentlich nur eine Pause wenn er am Essen war, dann schwärmte er davon. Doch er hatte guten Grund dazu. Sowohl Paraty als auch das Essen waren echt toll. Paraty bietet viel romantische Charme und hat tolle alte Häuser und Straßen mit Kopfsteinpflaster, wo die Cafés draußen ihre Tische aufstellen und Livemusik durch die Straßen tönt. Zwei Tage wanderten wir nur in Paraty herum, wechselten für Weihnachten das Hostel in ein etwas besseres mit tollem Frühstück und Kaffee und Kuchen am Nachmittag und dann kam der Weihnachtstag.





Er fing an mit dem riesen Frühstück im Hostel mit Früchten, Ei und allem was das Herz begehrt. Dann ging es zum Pier und fanden ein Boot für eine fast sechs stündige Bootstour wo sie an tollen Orten schwimmen konnten und ins Wasser sprangen. Trotzdem das keine Sonne schien merkten Hannes und Philip hinterher, dass sie ziemlich rot waren. Und das an Weihnachten! Stellt euch das mal vor. Dann wurde mit den Familien geskyped. Danach wurden Philips Rückenschmerzen so stark, dass die vier sich aufmachten um ins Krankenhaus zu gehen. Die Taxikosten überstiegen dabei die Kosten für die Medizin, leider übernimmt das die Versicherung nicht. Philips Rücken wurde eigentlich nicht richtig untersucht sondern er wurde nur mit Schmerzmitteln voll gepumpt. Danach machten die vier eine lange lustige Bescherung mit einem Weihnachtsbaum von den Großeltern von Philip. Dann war es allerdings schon ziemlich spät und eigentlich wollten sie zu viert noch essen gehen, doch um 11 Uhr abends war das nichtmehr so leicht. Viele Restaurants hatten die Küchen schon zu und die anderen waren noch voll bis zum letzten Platz. Da Julias Kopfschmerzen stark waren und sie keine laute Musik wollte, gingen Hannes und Judith zu zweit essen und Philip und Julia kauften sich Pastels und setzten sich auf den Plaza um das Treiben zu beobachten. Als die beiden zurück in ihr Hostel kamen, war da noch ungewöhnlich viel los und eine aufgebrachte Frau erzählte, das jemand bei ihr eingebrochen war und den Laptop geklaut hatte. Phil und Julia gingen hoch und fragten sich, ob sie wirklich nicht abgeschlossen hatten und vergessen hatten, das Licht auszumachen. Dann bemerkten sie, das die Komode offen Stand und ein paar Sachen anders lagen. Julia hatte nur zwei Sachen im Kopf, mich und das Erinnerungsbuch. Das Buch lag noch da und ich hatte mich so gut versteckt, das Julia mich ein bisschen suchen musste, doch ich war dem Einbrecher mal wieder entwischt. Ich bin doch nicht so doof und lass mich klauen! Als sie mich gefunden hatte sagte sie nur:"Der Einbrecher hat uns ein Weihnachtsgeschenk gemacht, jetzt können wir Karten spielen."
Er hatte wirklich komischerweise nur Julias Regenjacke mitgehen lassen.
In Paraty fuhren die vier noch zu einem Bach mit natürlicher Wasserrutsche und spielten ganz viel Doppelkopf.
Von Paraty ging's zur Ilha Grande, doch das ist eine andere Geschichte.
Bis dann, euer Lars

Montag, 30. Dezember 2013

Die letzten Tage auf den Spuren der Kuh

Von Avi ging es mit dem Bus seit längerer Zeit mal wieder über Nacht weiter. Die beiden waren jedoch unentschlossen und da es regnete und ihr erstes Ziel versperrt war ging es Richtung Posadas. Das beeindruckendste von posadas war die super Touristeninformation, die leider viel zu gut für die Stadt selbst ist. Doch auch die Stadt ist recht schön aber nichts besonderes. Den beiden fiel sofort der Weihnachtsschmuck auf, der überall war und so garnicht zu den dreißig Grad passen wollte, die im Schatten herrschten.


Nach Posadas fuhren sie nach San Ignacio Mini, wo vor vielen Jahren Jesuiten lebten und Kontakt zu den Einwohnern aufbauten. In einem netten Hostel mit Pool ließ sich die Zeit gut verbringen und auch das alte Kloster und die anliegenden Gebäude als auch die Erklärungen waren gut gemacht und informativ.


Doch die beiden freuten sich schon sehr drauf endlich nach Iguazu zu fahren, wo sie riesige Wasserfälle, die letzte Station in Argentinien und vor allem Philips Bruder Hannes und dessen Freundin Judith erwarteten. Die beiden hatten sie zu letzt vor mehr als 7 Monaten gesehen und konnten es kaum abwarten. Das Wiedersehen fiel entsprechen freudig aus und schon am nächsten Tag machten sie sich auf, die riesigen Wasserfälle von Iguazu zu bestaunen.


Drum herum war toller tropischer Regenwald und man sah viele Tiere und vor allem die teilweise gigantischen, unzähligen Wasserfälle. Mal ganz nah und mal von der Ferne.



Da sie sich früh aufmachten waren noch nicht zu viele (trotzdem sehr viele) Touristen da. Bei einem Wasserfall konnte man ganz nah dran und da es heiß war genossen die vier es, sich abkühlen zu lassen. Zum Abendessen gingen sie alle zusammen in einem ganz authentischen Strassenrestaurant mit super netter Bedienung noch einmal das tolle Argentinische Asado genießen!

Morgen geht es die Wasserfälle noch von der brasilianischen Seite anschauen, aber da Argentinien damit zu Ende ist, kommt erstmal der Rückblick von Phil und Julia.
Bis Brasilien dann, euer Lars!

"Nach Ecuador, Peru und Bolivien ist Argentinien das reinste Flachland. Trotzdem ist das Land unglaublich vielfältig und man kann davon ausgehen das jedes Klischee über Argentinien und seine Einwohner einen sehr wahren kern hat. Beim Busfahren komm man über Stunden an nichts anderem vorbei als an Rinderherden und der daraus gewonnene Ertrag wird auch jede Woche bei den argentinischen Familien gegrillt und in Massen in den Restaurants verzehrt - Das argentinische Asado ist nicht umsonst so berühmt. Gefeiert wird erst ab spät in der Nacht und den Tag verbringt der Argentinier auf jeden Fall mit Mate trinken. Alles wird grundsätzlich ganz "tranquilo" (gelassen) gesehen. Ein unglaublich angenehmer Lebensstil und wirklich nette Leute. Wir hatten die tolle Möglichkeit Argentinien einmal als Tourist und einmal als Teil einer argentinischen Familie kennenzulernen und wir hätten es bei beiden nicht besser treffen können. So konnten wir die unterschiedlichsten Dinge kennenlernen. Argentinien war super nicht zuletzt auch dank der tollen Begleitung durch Julias Eltern und dem gastfreundlichen Aufenthalt im Hause Iglesias!"

Samstag, 7. Dezember 2013

Ganz schoen argentinisch

Nachdem Julias Eltern wieder abgereist sind, kam uns Avi abholen. Avi war drei Monate bei Philip Zuhause fuer einen Schueleraustausch. Auf dem Weg zu ihr nach Hause erzaehlten sie und ihre Schwester Meli, dass sie gerade umgezogen waren und jetzt in einem "Barrio Cerrado" (in einem abgeschlossenen Viertel) 30 km ausserhalb von Buenos Aires leben. Als wir durch das Viertel fuhren fuehlten wir uns wie in einer amerikanischen Vorstadtsiedlung. Haeuser mit Pools und schicken Autos waren bis aufs kleinste Detail gepflegt. Avis Haus war richtig schoen. Sie haben einen eigenen Pool, eine grosse Kinoleinwand und eine fest eingebaute Grillstelle, damit auch jeden Sonntag das grosse Familien-Asado (Asado ist eine Grillparty) stattfinden konnte. Mit diesem Asado wurden wir auch gleich in Empfang genommen, allerdings nur im kleinen Kreis der Familie. Avis Familie ist wirklich nett! Alle wirklich lustig und unheimlich herzlich. Wir sollten uns fuehlen wie Zuhause und das taten wir auch ganz schnell. Wenn Avi und Meli ausser Haus waren um bei dem Vater in dessen Marmorbetrieb zu arbeiten, flaetzten sich Philip und Julia und Philip am Pool, lasen, schauten Filme, kochten, gingen joggen und spazieren durch das Viertel.


Das Viertel hat ein eigenes Fitnessstudio, einen Pool, Fussballplatz, Tennisplaetze und einen schoenen See! Alles ist sehr gruen , mit vielen Baeumen gestaltet Phil und Julia konnten garnicht genug davon bekommen sich ueber den Baustil der verschiedenen Haeuser zu unterhalten.
Wenn Avi von der Arbeit zurueck war gingen die drei in die Mall, Kaffe trinken oder sich Viertel von Buenos Aires anschauen.
Am ersten Wochenende kam die Familie aus Paraguay und es haeuften sich die Familienfeste. Phil und Julia hatten etwas Probleme sich die ganzen Namen zu merken so viele neue Leute trafen sie.

Unter anderem lernten sie auch schon gleich am Anfang Melis Freund Lukas kennen, der sie haeufig begleitete und ab der zweiten Woche Phil jeden Dienstag mit zum Fussballspielen nahm. Auch hatten die beiden das grosse Glueck durch den Vater von Avi und dessen besten Freund am ersten Wochenende auf ein Boca Juniors Spiel (die Traditionsreichste Mannschaft Argentiniens fuer welche auch Maradona spielte) zu kommen. In einem kleinen Stadion mit Bombenstimmung, der auch die 0:2 Niederlage keinen Abbruch tat, sahen die beiden dem Treiben auf dem Platz und auf den Raengen mit Begeisterung zu.
Einen Tag ging es mit Avi in den Zoo "Temaikén" der fuer sein Riesenaquarium beruehmt ist. Die drei hatten einen unheimlich schoenen Tag, imitierten Tierstimmen und rannten vor Voegeln weg.




An den Wochenenden ging es die Clubs erkunden die hier in Argentinien erst um zwei Uhr nachts anfangen und auf jeden Fall bis zum Morgengrauen gehen. Bei Avi und ihrer Familie haben sich doch die meissten der Klischees bestaetigt die man ueber Argentinier und Argentinien hoert: Mate wird den ganzen Tag getrunken und vor allem wenn Besuch kommt, um sieben Uhr abends gibt es Kaffee und Kuchen, ab halb elf gibt es fuer gewoehnlich Abendessen, und alles wird ganz "Tranquilo" (ruhig und gelassen) angegangen. Doch die beiden passten sich gut an. Julia entdeckte ungeahnte Nachtaktivitaet und Philip entwickelte eine Freundschaft mit dem typischen Mate Getraenk und falls mal ein Termin verschoben wurde, sprangen sie einfach beide in den Pool.


Nachdem sie hier Avis Zimmer und die Gastfreundschaft der ganzen Familie (welche garnicht zu enden wollen scheint) in Anspruch genommen haben, machen sie sich nun wieder auf die Reise richtung Norden um sich bei Iguazu mit Phils Bruder Hannes und dessen Freundin Judy zu treffen!
Doch vielleicht gibts davor noch einen kleinen Zwischenstop.


Ich glaube ja die beiden wollen noch garnicht ans Packen denken.
Bis bald,
euer Lars







Dienstag, 26. November 2013

Pinguine, die Tango tanzen

In Puerto Madryn angekommen war garnicht so viel Zeit uebrig um sich nach der langen Busfahrt auszuruhen. Die vier hatten sich viel vorgenommen und wollten noch am selben Tag mit dem Mietwagen los um die Pinguinkolonie zu sehen. Dort, im Norden von Patagonien gibt es eine sehr grosse Pinguinkolonie. 500.000 Pinguine waren grade am brueten. Die vier gingen die Wege direkt an den Nestern vorbei und durch die Pinuginkolonie durch. Ich musste mich ein bisschen verstecken weil die Moewen versuchten die Eier zu klauen und manchmal hatte ich das Gefuehl sie dachten ich waere auch eins. Nach einem Tag mit imitieren vom Watscheln der Pinguine kamen die vier erschoepft im Hostel an.





Am naechsten Tag wollten sie mit einem Boot raus aufs Meer um Wale zu beobachten, doch als sie am Hafen ankamen war der Wind so stark, das die Boote nicht raus durften. Darum fuhren sie ins Naturschutzgebiet und beobachtetn Seeloewen, Robben, Guanacos und noch ein paar mehr Pinguine, liessen sich viel Zeit dabei und sahen deshalb sogar einen Orca, auch wenn der noch echt weit weg war.




Am naechsten Tag loeste Julia ihr Weihnachtsgeschenk ein. Sie ging zum Schnorcheln mit Seeloewen und mich steckte sie in den Kragen von ihrem Neoprenanzug. Julia fing in dem kalten Wasser schnell an zu frieren, aber fuer mich war das Wasser wie Zuhause. Die Seeloewen kamen als die Gruppe gleichzeitig anfing zu strampeln. Sie schnupperten, spielten und umkreisten die Gruppe. Einer legte sich auf Julia drauf und ein anderer beschnupperte ihr Gesicht ganz nah. Einer biss sie sogar leicht in die Flosse. Die ganze Gruppe hatte unheimlich viel Spass bei dem Erlebnis. Julia hoerte den ganzen Tag nicht auf zu strahlen. Sobald sie zurueck kam gingen die vier wieder mit dem Mietauto los um das Wale beobachten nachzuholen. Diesmal lief das Boot aus, alle mit Schwimmwesten und Kameras ausgestattet. Die Wale waren riesig! Sie tauchten unglaublich nah heran zeigten ihren Buckel und ihre Flossen und brachten alle Touristen auf dem Boot dazu von der einen auf die andere Seite des Bootes zu rennen um auch ja ein gutes Bild zu bekommen. In der Ferne konnte man sie sogar springen sehen!



Alle vier waren ganz begeistert wie nah man die Wale sehen konnte und endlich mal sooo grosse Tiere zu sehen. Ein gelungener Abschluss fuer Puerto Madryn. Abends gings dann mit dem Bus gleich Richtung Buenos Aires.
Dort hatten Birgit und Philip ein Hotel gebucht. Uuuund was fuer eins! Zwei Doppelzimmer mit jeweils eigenem Bad, eigenen Handtuechern, Shampooproebchen und Minibar. Fruehstueck gabs im Cafe gegenueber. Am ersten Abend luden Philip und Julia Birgit und Christoph zu einer ganz traditionell argentinischen Parilla (Grillrestaurant) ein. "Siga la vaca" (Folge der Kuh) ist ein beliebtes all-you can-eat Grillrestaurant.



Den naechsten Tag gings mit dem City Bus durch Buenos Aires. Sie erkundeten das bunte Kuenstlerviertel Boca und schlenderten durch die Stadt. Buenos Aires ist riesig, aber wunderschoen!




Am naechsten Tag gingen sie noch los um den Friedhof zu sehen auf dem Evita begraben liegt und schlenderten danach noch lange ueber einen Kunsthandwerksmarkt. Am Abend luden Birgit und Christoph Philip und Julia zu einem besonderen Ereignis ein! Eine Tangoshow mit Abendessen. Das Essen war erste Sahne und man wurde durch die Geschichte des Tangos gefuehrt, fuer den Buenos Aires so beruehmt ist. Maenner und Frauen wirbelten umeinander herum und auch wenn ich die Geschichte nicht so ganz verstanden hab, die wohl dahinter steckt, so war es doch auch fuer mich ein beeindruckendes Erlebnis! Danach ging es ins Bett wo erstmal ausgeschlafen wurde.


Am naechsten Tag kam leider schon der Abschied von Birgit und Christoph, die beiden mussten zurueck nach Deutschland wo sie der kalte und nasse November schon erwartete. Es waren zwei richtig schoene, unvergessliche Wochen fuer uns und auch fuer Julias Eltern, mit viel Spass und vielen Erlebnissen! Schade, dass sie schon vorbei sind.
Aber Julia und Philip erwartete schon jemand ganz anderes...
Euer Lars

Dienstag, 19. November 2013

Abschied und Wiedersehen

Wir verliessen Bolivien um nach Salta zu gelangen. Noch beim Umsteigen in Jujuy merkten wir, dass Rudolph fehlte. Wir durchsuchten den ganzen Busbahnhof, bis wir schliesslich einen Brief von ihm, in Philips Rucksack fanden. Darin erklaerte er uns, wieviele Erfahrungen er auf der Reise gesammelt hatte und das es ihm zwar Spass gemacht hat, aber nicht so ganz sein Ding ist. Er wollte zurueck nach Jamaika und dort Lina suchen, um mit ihr ganz ruhig ein Leben aufzubauen und noch viele hundert Jahre alt zu werden. Ja ihr habt richtig gehoert. Rudolph hat uns verlassen und jetzt reise ich alleine mit den beiden weiter. Das wiederum gibt mir ziemlich viele Privilegien. Ich werde jetzt so richtig verwoehnt, wie ein Einzelkind.
In Salta haben wir ein Hostel gefunden, was erst seit zwei Tagen offen hatte und in ein altes Kolonialhaus gebaut war. Die Leute dort haben sich echt Muehe gegeben und wir hatten auch gleich unser erstes Asado (Argentinische Grillparty) bei dem mit viel Musik und Gesang die ganze Nacht gefeiert wurde.
Julia konnte Salta trotzdem nicht schnell genug rumkriegen denn bei der naechsten Station sollten sie jemanden treffen, die ihr sehr wichtig sind! Wir kamen in Mendoza an und checkten in ein superschoenes Hostel ein. Danach fuhren wir mit grosser Vorfreude an den Flughafen.
Dort sah sie sie, eine Person winkend aber dennoch das Gepaeck im Auge behaltend, die ander Person huepfend vorfreudig, hinter der Absperrung am Flughafen. Julias Eltern kamen rausgerannt und nach 6 Monaten gab es ein freudiges Wiedersehen!


Nachdem die vier eine Weintour fuer den naechsten Tag gebucht hatten machten sie sich einen gemuetlichen Abend im Hostel. Die Weintour, auf der wir auch eine Olivenoelfarm besichtigten, war wirklich toll. Ich durfte zwar den Wein nicht probieren, aber da Rudolph nicht mehr da ist bekam ich von Julia UND Philip immer wieder Brote mit Olivenoel oder Tomatenpaste zum Probieren zugesteckt. Ich war noch nie so vollgefressen. Aber wie Birgit so schoen sagte: "Wenn man schon zunimmt, dann wenigstens von gutem Essen".



Am naechsten Tag fuhren wir mit dem Bus von Mendoza zu dem Bergdorf Uspallata, um dort den Tag mit einem Picknick, einem Aussichtspunkt und Karten spielen zu verbringen.



Birgit und Christoph graute es etwas vor der ersten 18-stuendigen Busfahrt, aber die breiten Sitze machen das Reisen im Bus doch sehr angenehm. Und im Endeffekt waren sie sehr froh, dass sie durch die Busfahrten die karge oder gruene Landschaft oder einfach die kilometerweiten Rinderherden Argentiniens nicht verpassten.
Wir kamen in Bariloche im argentinischen Seengebiet an. Dort hatte Julia ein Haus fuer die 4 gemietet. Sie wurden gleich herzlich von dem Vermieter willkommen gehiessen. Das Haus war der Hammer, wunderschoen eingerichtet und mit einem tollen Seeblick. Sie genossen es morgens Kaffe im Bett zu trinken und zum Baecker zu laufen. Es wurde viel gelesen und viel gefaulenzt. Abends wurde schoen gekocht und als Christoph die Preise des Fleischs im Supermarkt sah wurden erst mal 2 Kilo Filet gekauft!



Tagsueber erkundeten sie die wunderschoene bergige Umgebung mit viel gruen und grellen gelben Blumen. Einen Tag ging es auf die Isla Victoria, sie ist Teil des Nationalparks Nahuel Huapi. Die Vier setzten sich schnell von der Gruppe ab und erkundeten die waldige Insel auf eigene Faust. Christoph und Philip entdeckte das Photographieren wieder (sie hatten Julias gute Kamera mitgebracht) und Birgit und Julia sponnen sich zusammen wie sie auf der Insel ein Haus errichten wuerden.









In Bariloche glaube ich waeren alle Vier noch gerne laenger geblieben, aber dann musste ich sie daran erinnern, dass sie auch noch andere sachen sehen wollten bevor Christoph und Birgit wieder ins kalte Deutschland mussten.
Also wurde das Haus nochmal durchgeputzt und mit wehmuetigem Blick verlassen.




Jetzt gehts weiter um Pinguine und Wale zu sehen.
Ach Gott jetzt muss ich ja die ganze Schreibarbeit uebernehmen... Rudolph du faule Schildkroete!