Da wir die argentinische Seite ja nun schon kannten, wollten wir die Wasserfälle auch von der brasilianischen Seite aus sehen. Der Grenzübergang schien super einfach: Bus bringt uns an die Grenze, wir erledigen den Papierkram und nehmen den nächsten Bus. Blöd nur, wenn der nächste Bus nicht kommt und die Busse die kommen niemanden mitnehmen. Also suchten sich die vier ein Taxi um zum Busbahnhof zu gelangen. So war alles ein bisschen teurer, bisschen nerviger aber nachdem sie dann noch einen Geldautomaten gefunden hatten der ihnen Geld geben wollte, waren die Wasserfälle wieder eine tolle Entschädigung für die Mühen. Denn auch die brasilianische Seite muss sich nicht verstecken. Man kommt zwar nicht so nah ran, dafür bekommt man einen tollen Überblick und sieht wie Groß und wie viele es eigentlich sind.
Mit dem Nachtbus ging es dann an die Küste nach Florianópolis. Dort fuhren sie zum Haus von Barbara, einer Bekannten von den Großeltern von Phil und Hannes bei der Johannes schon während seiner Reise Zeit verbrachte. Die Haussuche forderte Hannes ganzes Erinnerungsvermögen heraus doch nach einiger Zeit fanden sie das nah am Strand gelegene, schöne Haus mit tollem Garten. Am gleichen Tag gingen sie auch das erste mal zum Strand. Barbara erzählte viel mit ihnen und es schien als ob sie viel Spaß hätten.
Sie kochten frischen Fisch, gingen ins Meer oder in Lagunen schwimmen und fanden sogar einmal einen tollen Felsen um ins Meer zu springen.
Sie genossen die Sonne in der Regenzeit Brasiliens, tropische Früchte und eine wunderschöne Natur, ein bisschen wie Jamaika nur war da noch eine nette kleine Schildkröte mit dabei. Manchmal fehlt er mir doch ein bisschen.
Weihnachten kam immer näher und es ging Richtung Paraty. Der Hinweg gestaltete sich schwieriger als gedacht da gefühlt jeder Brasilianer das gleiche Ziel hatte. Über Umwege und eine Nacht in Ubatuba, einem Standort für brasilianische Touristen, erreichten die vier ihr Ziel und suchten sich für die ersten zwei Nächte ein etwas günstigeres Hostel aus. Hannes hatte schon davor die ganze Zeit geschwärmt wie schön und romantisch Paraty ist und auch als die vier dort waren wollte er einfach nicht aufhören damit. Er machte eigentlich nur eine Pause wenn er am Essen war, dann schwärmte er davon. Doch er hatte guten Grund dazu. Sowohl Paraty als auch das Essen waren echt toll. Paraty bietet viel romantische Charme und hat tolle alte Häuser und Straßen mit Kopfsteinpflaster, wo die Cafés draußen ihre Tische aufstellen und Livemusik durch die Straßen tönt. Zwei Tage wanderten wir nur in Paraty herum, wechselten für Weihnachten das Hostel in ein etwas besseres mit tollem Frühstück und Kaffee und Kuchen am Nachmittag und dann kam der Weihnachtstag.
Er fing an mit dem riesen Frühstück im Hostel mit Früchten, Ei und allem was das Herz begehrt. Dann ging es zum Pier und fanden ein Boot für eine fast sechs stündige Bootstour wo sie an tollen Orten schwimmen konnten und ins Wasser sprangen. Trotzdem das keine Sonne schien merkten Hannes und Philip hinterher, dass sie ziemlich rot waren. Und das an Weihnachten! Stellt euch das mal vor. Dann wurde mit den Familien geskyped. Danach wurden Philips Rückenschmerzen so stark, dass die vier sich aufmachten um ins Krankenhaus zu gehen. Die Taxikosten überstiegen dabei die Kosten für die Medizin, leider übernimmt das die Versicherung nicht. Philips Rücken wurde eigentlich nicht richtig untersucht sondern er wurde nur mit Schmerzmitteln voll gepumpt. Danach machten die vier eine lange lustige Bescherung mit einem Weihnachtsbaum von den Großeltern von Philip. Dann war es allerdings schon ziemlich spät und eigentlich wollten sie zu viert noch essen gehen, doch um 11 Uhr abends war das nichtmehr so leicht. Viele Restaurants hatten die Küchen schon zu und die anderen waren noch voll bis zum letzten Platz. Da Julias Kopfschmerzen stark waren und sie keine laute Musik wollte, gingen Hannes und Judith zu zweit essen und Philip und Julia kauften sich Pastels und setzten sich auf den Plaza um das Treiben zu beobachten. Als die beiden zurück in ihr Hostel kamen, war da noch ungewöhnlich viel los und eine aufgebrachte Frau erzählte, das jemand bei ihr eingebrochen war und den Laptop geklaut hatte. Phil und Julia gingen hoch und fragten sich, ob sie wirklich nicht abgeschlossen hatten und vergessen hatten, das Licht auszumachen. Dann bemerkten sie, das die Komode offen Stand und ein paar Sachen anders lagen. Julia hatte nur zwei Sachen im Kopf, mich und das Erinnerungsbuch. Das Buch lag noch da und ich hatte mich so gut versteckt, das Julia mich ein bisschen suchen musste, doch ich war dem Einbrecher mal wieder entwischt. Ich bin doch nicht so doof und lass mich klauen! Als sie mich gefunden hatte sagte sie nur:"Der Einbrecher hat uns ein Weihnachtsgeschenk gemacht, jetzt können wir Karten spielen."
Er hatte wirklich komischerweise nur Julias Regenjacke mitgehen lassen.
In Paraty fuhren die vier noch zu einem Bach mit natürlicher Wasserrutsche und spielten ganz viel Doppelkopf.
Von Paraty ging's zur Ilha Grande, doch das ist eine andere Geschichte.
Bis dann, euer Lars
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