Mittwoch, 11. September 2013

Ein Engel nimmt uns auf

Wir waren alle voellig fertig von der Wanderung, selbst ich und ich musste ja nicht laufen oder einen schweren Rucksack tragen. Nach einer kurzen Nacht im Hostel in Huaraz gings den ganzen Tag sitzend - was fuer ein Segen fuer die drei - nach Lima. Dort wollten wir Bettina besuchen, das ist eine sehr gute Freundin von Philips Mama. Da sie anfangs noch arbeiten musste oeffneten ihre Vermieter uns die Tuer zu ihrer heimeligen wunderschoenen Wohnung.
Mit dem bus waren wir durch den Stadtrand von Lima gefahren, der nur aus Muell, unfertigen Haeusern und armen Leuten besteht. Wir fuehlten uns aber richtig wohl und sicher in Bettinas Wohngebite direkt an einem schoenen Park. Als sie abends dann nach Hause kam empfing sie uns so erzlich wie man es sich nur wuenschen kann. Danach gab es - vom Himmel geschickte - Vollkornbroetchen, Oliven und andere Leckereien. Bettina schaffte es in den paar Tagen alles aufzuholen was Claudia, Phil und Julia von deutschland vermissten. Es gab frischen Kaffee, echten Roibostee, frisch aufgebackene Broetchen, Marmelade, die nicht gnadenlos ueberzuckert war und obendrein kam noch frisches Obst und frisch gemachter Papaya-Mango-Orangensaft. Kurz: Jeder morgen begann wie im Schlaraffenland.



Dazu sollte man vielleicht mal ein bisschen etwas ueber das ecuadorianische und peruanische Essen erzaehlen: Hier gibt es sogenannte "Menu del dia". Das kostet so zwischen 1 bis zwei Euro und besteht aus einer Vorspeise (oft Suppe), einem Hauptgang und einem Saft. Der Saft ist aber eigentlich nur Zucker mit Wasser und etwas gewoehnungsbeduerftig ist, dass nicht nur ein Kohlenhydrat das Essen begleitet. Nein, es sind ungefaehr 5! In der Suppe befinden sich Choclo (sowas wie Mais) und Kartoffeln und beim Hauptgang gibt es natuerlich Reis, dann noch Kartoffeln und manchmal noch Mais in der Sosse oder Pommes. Trotzdem koennen die Menues unheimlich lecker sein, man muss sich nur daran gewoehnen und Julia laesst den Saft (wo bleibt die Frucht im Zucker?) weg. Wenn man sich einen Burger oder aehnliches holt werden darauf auch gleich noch Pommes gepackt. Die Zeit bei Bettina war also ein deutscher Segen.
Nach dem Traumfruehstueck gings nach Lima, die Stadt erkunden. Die vier fuhren als erstes auf den riesigen Kunsthandwerksmarkt, wo man von Alpaka Pullis bis Inka Schach alles kaufen konnte. Komischerweise kamen die drei an dem Tag nicht nur mit Taschen und Schuesseln von dem Markt zurueck - nein - Philip zeigte sich in einem niegelnagelneuen Anzug.
An einem anderen Abend entfuehrte Bettina uns alle zu den Wasserspielen in Lima. Das ganze war ein Wasserpark mit unterschiedlichsten Brunnen. Einer bildete einen Gang durch den man durchgehen konnte, in einen anderen konnte man hineinspringen, Claudia, Phil und Julia waren zu doof dazu und wurden pitsche patsche nass! Zur Kroenung wurden dann noch kleine Filme auf Wasserspiele projeziert und dazu kam Musik.


Wir hatten eine tolle Zeit in Lima und schweren Herzens verabschiedeten wir uns von Bettina um weiter nach Ica zu fahren. Nach Ica wollten die drei nur um Sanboarden auszuprobieren. Sie buchten also eine Sanbuggie Tour durch die Wueste. Dort bekamen sie Snowboardaehnliche Bretter in die Hand gedrueckt und durften damit die Sandduenen runtersausen. Phil nahm mich mit aber ich bekam so viel Sand ins Gesicht, dass ich mich in meinen Panzer zurueck zog. Lars lachte mich dafuer mal wieder aus.

 


Voellig eingesandet setzten sie sich am gleichen Tag noch in den Bus und fuhren nach Nasca. In Nasca gibt es die beruehmten Nascalinien, sie wurden durch einen Flug ueber dieses riesige Gebiet entdeckt. Die Linien sollen so etwa 600 vor Christus entstanden sein. Die von der Sonne dunklen Steine wurden zur Seite gekratzt und es entstanden ganz viele verschiedene Figuren. Man weiss allerdings nicht ob es einen mathematischen Kalender darstellen soll oder vielleicht doch nur unter Schamanenbenebelung geschah.
Man kann dort einen Flug darueber buchen, aber da das zu teuer war gingen die drei nur zu einem Aussichtspunkt. Ansonsten nutzten die drei die Zeit um auf der wunderschoenen Terasse des Hostels Karten zu spielen.


Ausserdem gerieten wir mal wieder in ein religioeses Fest, wo wieder irgendeine Jungfrau rumgetragen wurde. Dem schloss sich ein riesiger Jahrmarkt an, wo die Leute auf der Strasse assen und viele Staende und Spiele aufgebaut waren. Phil ueberass sich an den guenstigen Churros und Julia an den Schokoerdbeeren!
Jetzt geht es weiter in die zweitgroesste Stadt Perus, Arequipa.

Euer Rudolph

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