Wir freuten uns schon als die drei frueher zurueck kamen als gedacht. Aber bald sollten Lars und ich merken, dass dem nicht so war. Aussnahmsweise hatte Julia Lars zu mir in den Rucksack gesteckt. Ich war wirklich froh in diesem Moment nicht allein sein zu muessen, denn wir hoerten nur ein grobes Rumreissen und Gewuehle in den Sachen. Dann ging auch schon unser Reissverschluss auf und wir fielen aus dem Rucksack in das Chaos hinein. Schnell versteckten Lars und ich uns in einem Kleiderhaufen. Wir konnten gerade noch so viel sehen, dass ein Mensch mit Claudias und Julias Tagesrucksack verschwand. Gottseidank war Lars diesmal bei mir sonst waere er von dieser Gestalt mitgenommen worden!
Bald danach kamen die drei auch schon zurueck. Zu diesem Zeitpunkt hatten Lars und ich geguckt was fehlte, denn mehr konnten wir leider nicht ausrichten. Geklaut worden waren Claudias Kamera, ihre Zusatzkreditkarte, mp3-Player, Taschenmesser und ein paar persoenliche Dinge.Nach dem ersten Schock versuchten Claudia und Phil von aussen die von innen abgeschlossene Tuer zu oeffnen, doch es ging nicht. Nachdem sie das Zimmer dann verlassen hatten merkten sie erst, dass dass ganze Schloss rausgesaegt worden war. Sie wechselten unter grossem Gelaechter das Zimmer, wo sie jetzt sogar ein Bad und eine Nacht mehr hatten.
Am naechsten morgen ging es erst mal Frustshoppen. Julia, der der Rucksack fehlte, kam keineswegs mit einem neuen Rucksack zurueck. Dafuer aber mit einer Handtasche, einer Leggins und 5 Oberteilen.
Gegen Nachmittag gingen die drei zur Polizei und nahmen uns mit.
Waehrend die drei sich koestlich darueber amuesierten, dass das Polizeiprotokoll nch von Hand geschrieben wurde und zum Kopieren nochmal auf Durchschlagpapier abgeschrieben werden musste, verblutete nebenan ein in Handschellen an die Wand gestellter Mann. Er sah ziemlich verschlagen aus und Claudia wunderte sich nur warum "der eigentlich nichts zu tun hat". Bis sie dann auch die Blutlache bemerkte die er hinterliess als er abgefuehrt wurde.
Ausserdem tranken sie auf dem Markt immer fuer umgerechnet 50 ct einen riesen Fruchtsaft und probierten peruanische Ceviche, in Limonensaft eingelegte, rohe Meeresfruechte mit Tamal, ein in Bananenblaetter gekochtes Maisgericht.
Dann gings weiter nach "Trujilililo" (ach man das kann ich nie aussprechen, geschrieben wirds aber Trujillo). Nach der ganzen Shopperei war ein bisschen Geschichte und Kultur angesagt. Sie besichtigten hier Chan Chan, eine grosse restaurierte Ruinenstadt der Moche und Huaca de la Luna y Huaca del Sol, zwei mythenumwobene Tempel der Chimu Kultur, die noch unheimlich schoen erhaltene originale Farben zeigten. Sie wurden von einem Fuehrer begleitet der ihnen so manche Einzelheiten erklaerte und Julia daruaf hinwies, dass sie nur "un pocco Gringo" (ein bisschen Gringo, Gringo werden hier die weissen Touristen genannt) sei, da sie fast so braun wie er sei.
Nun gehts auf nach Huaraz, weg von der Kueste in die peruanischen Anden.
Liebe Gruesse, vor allem an Lina (wenn du das liest)
Euer Rudolph
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