Freitag, 27. September 2013

Rund um den Titicacasee

Von Cusco aus fuhren wir nach Puno, an den Titicacasee auf 3800 Meter Hoehe. Eigentlich hatte sich Lars richtig darauf gefreut, weil es hier vor ein paar Wochen noch -20 Grad gehabt haben soll. Er hatte wenig Mitleid fuer die armen sterbenden Lamas uebrig. Aber als wir dann ankamen war es sogar fast waermer als in Cusco.
Wir suchten uns ein schoenes Hostel mit warmen Betten, gutem Fruehstueck und warmen Wasser (diesmal schauten wir auch wirklich nach) aus. Da es Philip noch nicht so gut ging wollten sie erst am naechsten Tag auf den Titicacasee fahren. Die beiden Maedels machten sich auf zu einem Strassenmarkt und zum Hafen.
Am Abend holten sie dann das traditionelle Essen, dass sie in Cusco verschoben hatten, nach.Claudia bestellte sich Meerschweinchen und Phil und Julia leckeres Alpaka. Das Meerschweinchen war etwas trocken und schwer zu Essen aber Julias Bacon-umwickeltes Alpakasteak mit Holunderbeersosse toppte alles!


Fuer den naechsten Tag buchten sie eine 2-taegige Tour auf dem Titicacasee. Es ging los mit dem Boot zu den Islas Flotantes. Das sind schwimmende Inseln aus Schilf. Dort bekamen sie von den Quechua sprechenden Einheimischen gezeigt wie die Inseln konstruiert wurden. Jede Woche muss Schilf nachgelegt werden damit sie nicht verschwinden, da unten im Wasser immer etwas Schilf wegfault. Das Schilf wurde allgemein fuer alles benutzt, zum Kochen, fuer Feuer, zum Haus und Huettenbau und auch zum Essen.


Dabei lernten sie zwei weitere Deutsche kennen, mit denen sie nach der Weiterfahrt auch auf Amantani, einer schoenen Insel mit Inkaterassen und Tempel, gemeinsam eine Familie zum uebernachten zugewiesen bekamen. Ihr Gastpapa holte sie breit laechelnd von dem Hafen ab und brachte sie gleich in das Haus mit wunderschoenem Seeblick. Dann ging es in die Kueche und es gab frische Quinoa Suppe und Kartoffeln mit Kaese von der offenen Kochstelle. Zum Tee gab es frisch gepflueckte Minze, die Julias Bauchweh etwas zu beruhigen schien.


Dann traf sich die Reisegruppe wieder um auf den Tempel der Insel hochzuwandern. Der Sonnenuntergang oben war einfach nur traumhaft schoen.


Als die Sonne dann komplett in den See gefallen war, ging es wieder an den Abstieg. Dann gab es Abendessen in unserer Familie. Da Julia Bauchkraempfe hatte und Philip immer noch kaputt von seiner Krankheit war gingen die beiden gleich schlafen und liessen das Fest, wo sich die Touristen traditionell verkleideten, das noch geplant war ausfallen.
Am naechsten Morgen ging es nach dem Fruehstueck los nach Taquile. Taquile ist eine Insel wo die Einheimischen sich immer gegenseitig helfen und lustige Zipfelmuetzen tragen, die alle eine Bedeutung haben. Nachdem wir ein bisschen ueber die Insel gewandert waren und uns der Fuehrer die verschiedenen Zipfelformen erklaert hatte gab es dann ein richtig tolles Mittagessen mit Seeblick. Ganz typisch fuer den Titicacasee gab es "Trucha" (Forelle).


Danach gingen wir zurueck aufs Boot und wir fuhren zurueck nach Puno. Da es Julia schon die ganze Zeit nicht gut ging, blieben sie am Abend im Hostel.
Am naechsten Morgen ging es nach Copacabana, also nach Bolivien.
Da der Einbrecher in Chiclayo Julias Ein- und Ausreiseformular geklaut hatte kam es zu ein paar Problemchen bei der Ausreise von Peru. Ein Beamter sagte, dass Julia 20 Soles (etwa 6 Euro) zahlen muesste fuer ein neues Formular. Dann kam aber ein anderer Beamter und sagte wir muessten jetzt drei Kilometer mit einem Taxi zurueck fahren und uns dort fuer 20 Soles ein neues Formular abstempeln lassen. Der Bus wuerde allerdings dann ohne uns weiterfahren. Letzendlich bat Julia den Busfahrer um Hilfe, denn dann wuerde der Bus warten und der begleitete sie zu dem ersten Beamten, der den zweiten ignorierte und Julia einen neues Formular fuer 20 Soles abstempelte.


Copacabana liegt auf der bolivianischen Seite des Titicacasees und ist Anlaufziel Nummer 1 fuer Hippies und Touristen. Der Hafen ist gesaeumt von Pizzerien und Cafes. Und die drei gingen erst mal Kaffee trinken und bei Sonnenuntergang essen, weil Bolivien so billig ist.



Am naechsten Tag machten sie eine Tour zur "Isla del Sol" (Insel der Sonne). Leider konnte Julia wegen ihrer Bauchkraempfe nicht viel Laufen und so konnten sie nicht die schoene Route ueber die Insel wandern sondern vergnuegten sich mit einer kurzen Runde durch das Dorf und mit Karten spielen am Strand. Trotzdem war die Insel einfach nur idyllisch und ruhig.




Da Julias Bauchkraempfe nicht aufhoerten, entschlossen sich Philip und Julia noch an dem Tag nach La Paz zu fahren da es dort gute Aerzte gibt. Claudia blieb noch einen Tag in Copacabana. Hier mussten wir uns also schweren Herzens von ihr verabschieden. Wir sind nun etwas mehr als einen Monat mit ihr durch Peru gereist und wir hatten eine wirklich lustige und tolle Zeit zusammen. Wir werden sie in der Schweiz besuchen kommen.
Euer Rudolph
P.S.: Julia gehts aktuell schon wieder etwas besser.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen