Donnerstag, 5. September 2013

In Peru, in Peru, in den Anden...

Endlich konnte ich wieder Schnee sehen, wenn ich auch mit der Hoehe erstmal wieder zu Kaempfen hatte aber wie schoen war es die schneebedeckten Gipfel der Cordillera Blanca zu sehen!  Ganz frueh morgens kamen wir in Huaraz an und genossen gleich das inklusive Fruehstueck auf dem Dach unseres Hostels. Sehr schnell enschieden sich die drei zusammen eine Wanderung zu machen, den sogenannten Santa-Cruz-Trek. Das ganze sollte drei bis vier Tage dauern und die Ausruestung liehen sie beim Hostel damit sie sich auf eigene Faust losmachen konnten. Ohne Esel und Fuehrer machten sie sich auf um selbst zu kochen und die Ausruestug selber zu tragen.


Nach der nervenaufreibenden Fahrt mit dem Bus ueber 4600 m auf 3300 m Hoehe schmiss der Busfahrer sie leider gleich mal zu frueh raus und so mussten sie, gerade erst in der Hoehe angekommen und ungewohnt schwer bepackt mussten sie 2-3 Stunden mehr laufen am ersten Tag. Ausserdem hatten die drei sich vorher keine gute Karte geholt, sondern nur eine die sich als staendige Enttaeuschung herausstellen sollte.
Nach 5 Stunden Wandern am ersten Tag kamen sie in der Daemmerung am Zeltplatz an und bauten bei fuer mich heimischem Klima das Zelt auf. Unter Zittern erfuhren sie, dass der naechste Tagesmarsch etwa 8 Stunden dauern sollte und ueber den 4750 m hohen Pass ging. Waehrend ich tief schlief und Rudolph sich in seinen warmen Panzer zurueck zog zitterten die drei um die Wette und taten kaum ein Auge zu.
Uebermuedet wurde am naechsten Morgen ohne Sonne das gefrorene Zelt eingepackt. Auf gings mit den schwer beladenen Ruecken zum naechsten Abschnitt. An diesem Tag dachten die drei dreimal der Huegel vor ihnen waere der Pass. Fehlanzeige! Erst nach 6 Stunden bergauf wandern erhob sich vor ohnen die Felswand des Passes. Schon total fertig schlugen sie ihr Zelt in der freien Natur an einem schoen klaren See auf. Ich fuehlte mich hier oben trotz Hoehe richtig wohl so fast auf Schneehoehe.


Am naechsten Morgen wurden wir von der waermenden Sonne geweckt. Selbst Julia hatte in dieser Nacht nur wenig gefroren, da sie ihre Rettungsdecke um sich rum im Schlafsack gewickelt hatte. Phil hatte es sogar geschafft seinen Schlafsack diesmal richtig rum zu benutzen.
Es ging auf ueber den Pass. Nach drei Stunden oben hatte man eine wunderschoene Sicht auf die peruanischen Anden. Ich genoss es vom Schnee geblendet zu werden und ein bisschen darin herum zu tollen. Dann folgte der Abstieg und nach insgesamt 9 Stunden Wandern an diesem Tag und weiteren Entfernungen als gedacht schlugen sie ihr Zelt nach einer Wuestenlandschaft im Tal an einem blauen See am Fuss eines Wasserfalls auf. Die staendige Sonne am Tag wurde von einem Regenschauer abgeloest, dann schliefen sie ein.


Am naechsten Tag dachten sie aufgrund Angaben anderer Wanderer es wuerde etwa 4 Stunden bis zum Ziel CashaPAMPA (die -Betonung liegt auf Pampa, denn das trifft zu) dauern.Der Tag startete mit dem Beobachten einer Lawine und ging gleich weiter mit einem unglaublichen Erlebnis. Wir sahen einen Andenkondor. Ein riesen Greifvogel mit bis zu 3 Meter Fluegelspanne! Es ist der groesste flugfaehige Vogel den es gibt! Erst sitzend, dann sahen wir ihn 3 Meter ueber unser Koepfe hinwegfliegen. Rudolph und ich zogen unsere Koepfe in den Rucksack zurueck, nicht, dass er uns noch fuer Beute hielt. Es war fuer uns alle ein grosses Erlebnis diesen seltenen Vogel beobachten zu koennen.



Aus den erwarteten 4 Stunden wurden dann aber 8,  und komplett fertig mit Blasen an den Fuessen fuhren sie von Cashapampa nach Huaraz zurueck wo sie todmuede erst mal den fehlenden Schlaf nachholten.
Unglaublich stolz auf sich selbst fuhren sie nach Lima.

Ich hoffe wir kommen nochmal zum Schnee
Euer Lars

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